Gut oder nicht gut? – Muskelkater
Wer kennt es nicht? Nach intensiver sportlicher Betätigung entsteht ein schmerzendes, verspanntes Gefühl: der Muskelkater. Als Theorie wird dabei die lokale Anhäufung von so genannten Stoffwechselendprodukten (Radikale, Milchsäure) genannt.
Allerdings ist diese Theorie schon sehr alt, denn Muskelkater entsteht vielmehr durch Schäden am Muskelgewebe (z. B. Zerreißungen), die durch exzentrische Belastungen (z. B. Abwärtsbewegung beim Bankdrücken) entstehen. An den so genannten schnellen Typ-II-Fasern sind derartige Schäden meist deutlich ausgeprägter, so dass davon ausgegangen werden kann, dass dort die Belastung deutlich stärker ist.
Bei einem Muskelkater treten die Schmerzen schon kurze Zeit nach der Belastung auf und erreichen etwa 1 bis 3 Tage danach ihren Höhepunkt. Erst nach einer Woche kommt es zu einer Abheilung, nach 10 Tagen ist die komplette Regeneration erfolgt.
Zeigt Muskelkater, dass Muskeln wachsen?
Geht man dieser Frage aus trainingswissenschaftlicher Sicht auf die Spur, dann kann sie nicht bestätigt werden. Muskelkater ist also kein Anzeichen für das Wachstum der Muskeln. Er zeigt vielmehr an, dass die Muskeln überlastet sind, es kommt zum „Katerschmerz“. Der Körper braucht also eine Pause, die auch dringend eingeräumt werden sollte. Ein permanenter Muskelkater wäre kontraproduktiv und würde zu einem Übertraining des Körpers führen.
Muskelkater tritt in der Regel nach längeren Trainingspausen oder bei ungewohnten Übungen auf. Sind einige Trainingseinheiten absolviert, reagiert der Körper auch nicht mehr Muskelkater.
Muskelkater – wie behandeln?
Mit Muskelkater lässt sich im Training keine Höchstleistung erzielen. Zusätzlich birgt er ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufgrund von Verspannung und Steifheit. Aus diesem Grund sollte die ungewohnte oder auch hohe Belastung erst wieder umgesetzt werden, wenn der Muskelkater verschwunden ist.
Das kann man selbst tun, um den Muskelkater erträglicher zu machen:
- Muskelarbeit in leichter und konzentrischer Weise
- leichtes Ausdauertraining
- ein warmes Bad nehmen
- grundsätzlich Wärmezufuhr (z. B. durch Sauna)
Kontraproduktiv wirken sich hingegen
- tiefe Massagen
- ein intensives Muskeltraining
- eine betont exzentrische Muskelarbeit
- direkte Wiederholungen des jeweiligen Trainings
aus.